Pils von Vagabund

Diese Brauerei kommt aus dem linken Herzens Berlins, dem Wedding. Die Marke erfuhr in jüngster Zeit ein aufwändiges Re-Branding aber die alternativen und freiheitsliebenden Grundsätze sind geblieben. So braut man hier „nach dem Freiheitsgebot“ – ist dieses Pils trotzdem ein reines Vergnügen?

Eine Gruppe Freunde tat sich im Jahr 2011 zusammen um zwei zunächst sehr unterschiedliche Projekte anzugehen: eine eigene Band und ein eigenes Bier. Schon zwei Jahre später gab es einen eigenen Tap-Room und ab 2015 war dann auch ein professioneller Braumeister an Bord. Seit 2021 gibt es ein eigenes Brauhaus mit Biergarten und allem Drum & Dran und im Jahr 2025 reifte dann die Idee, die eigenen Biere bundesweit zu verbreiten.

Anders als ihr unkonventionelles Auftreten zunächst implizieren mag, ist die Vagabund Brauerei hinsichtlich ihres Produktportfolios ganz klassisch ausgerichtet: es gibt Helles, Weizen, Pale Ale, IPA und eben dieses hopfenlastige Pils. Wie bei vielen Craftern auch, ist es ein trübes Bier, was mich persönlich ja immer etwas irritiert, denn Pils ist für mich nunmal einfach klar. Beim Einschenken entsteht ein schäfchenweißer stabiler Schaum über dem ein herber, fast friesischer Pilsduft schwebt. Kenner und Könner schnüffeln aus dem sehr ausgewogenen Odeur sicher einzelne Beteiligte heraus, aber für mich ergibt die einfallsreiche Kombination der drei Hallertauer eine fein ausgewogene Einheit.

Herkules, Taurus und Mittelfrüh – das ist schonmal eine Bank. Der sehr hopfige Charakter des Pils der Vagabund Brauerei prägt auch die ersten Schlucke. Dabei ist das Bier kein bisschen säuerlich, sondern frisch und spritzig. Man sollte dieses Pils etwas kühler genießen, dann garantiert es einen Trinkgenuss bis zum letzten Schluck.

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