Senatsbock 2025 von Kehrwieder & Bunthaus

Jeden Winter tun sich Hamburger Brauereien zusammen, um den legendären Senatsbock zu brauen, der – gemäß alter Tradition – Ende Januar unter dem beruhigenden Motto „Zum menschlichen Verzehr geeignet“ an die Bierkenner der Hansestadt ausgegeben wird – ist diese Variante von Bunthaus und Kehrwieder auch legendär?

Grundlage des Senatsbocks ist ein gemeinschaftlich gebrauter Sud. Jede der beteiligten Brauereien kreiert dann nochmal eine eigene Version, die in den Verkauf kommt. In 2025 schlossen sich die ehrwürdige Kehrwieder Kreativbrauerei und die eigensinnige Bunthaus Brauerei zusammen und präsentierten einen gemeinsamen Senatsbock. Und gemeinsam haben die Beiden ja schon vom Namen her einiges – sie sind benannt nach hamburgischen geografischen Besonderheiten. Kehrwieder ist eine der Inseln im Hafen auf denen sich unaufhaltsam die HafenCity breitmacht und die Bunthäuser Spitze ist der Teil des Hafens, der am weitesten elbaufwärts gelegen ist.

Dieses sämige, fast ölige Bier bringt nur sehr wenig Schaum hervor. Lediglich eine leicht karamellig schimmernde locker zusammenhängende und recht unentschlossene Menge Bläschen schwappt an der Oberfläche der tiefschwarzen Flüssigkeit umher und verschwindet rasch. Schon beim ersten Schluck offenbart sich – so man den Bunthaus/Kehrwieder-Senatsbock nicht allzu kalt genießt – der geschmackliche Anspruch des Produkts. Schwere dunkle Beeren und ebenso dunkle Schokolade gehen in diesem Senatsbock eine leidenschaftliche Beziehung ein, die trotz individueller Charakterstärke total harmonisch bleibt… und das bis zum letzten Schluck. An den soliden 7,5% Alkohol trinkt man da fast vorbei.

Bei ihren Senatsbock haben die Könner von Bunthaus und der Kehrwieder Kreativbrauerei mit Zuckersirup und Beerensaft nachgeholfen, Für Puristen mag das eventuell nichts sein, aber für den Hamburger ist die Senatsbockzeit ja sozusagen die „fünfte Jahreszeit“ und da ist bekanntlich etwas mehr erlaubt, als sonst.

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