Jan Timm hat mir eine Flasche Weizenbock geschenkt. Er mag kein Weizen, ich schon. Dafür ist Jan der größere Bock-Fan. Und er schätzt die Biere aus Einbeck sehr. Vielleicht hätte er die Flasche doch nicht herausgeben sollen…

Weizen hat leicht dieses fruchtige Aroma, oft nach Banane, das von der Hefe ausgeht. Wir sind also schon etliche Jahre mit Fruchtaromen in Bieren vertraut. Vielleicht ist das Hefe-Weizen der Wegbereiter für die heute so beliebten Aroma-Hopfen gewesen.
Einbecker geht noch einen Schritt weiter, holt alles aus den Weizenmalzen heraus und braut ein winterliches Weizen-Bock. Und diese Weizenmalze müssen sich vor den beliebten Gerstenmalzen nicht verstecken. Das Bock gibt es in den grünen Einbecker-Flaschen mit der markanten Form.
Beim Öffnen der kronverkorkten Flasche steigt mir zunächst der bekannte bananige Duft in die Nase. Hier winken einige schon ab. Doch es lohnt sich, dran zu bleiben, denn da ist noch mehr: Es gesellen sich würzige Aromen dazu, die mich an Pflaume erinnern. Das Bock schenkt sich mit intensiver und eher grober Perlage ein. Der Weizen-typische Schaum bleibt hier weg. Die Farbe lässt das Bernstein-Spektrum hinter sich und ist schon kupferfarben.
An Zunge und Gaumen wiederholt sich das Pflaumenaroma. Hier kommt auch noch Würze wie Zimt dazu. Und spätestens hier sind wir in der Weihnachts- oder zumindest Winterzeit. Die Banane tritt völlig in den Hintergrund und die Malzaromen beherrschen hervorragend den Geschmack.
Das Einbecker Weizen-Bock ist geschmacklich mehr Bock als Weizen. Mit seinen 16 °P und 6,5% kommt es auch eher dem Bockkonzept nahe. Wer zwar kein Weizen mag, aber umso lieber Bockbier, sollte es hier einmal drauf ankommen lassen.