Export 1881 von Kaiser


Die Kaiser Brauerei in Geislingen wurde im Jahr 1881 gegründet und die Jahreszahl im Namen des Produkts kann somit als Reminiszenz an die Tradition des Herstellers gelten. Aber ist Tradition denn alles?


Kaiser war übrigens nicht der Name des Brauereigründers, der lautete Kumpf, sondern der einer Gastwirtschaft, zu der die Braustätte ursprünglich gehörte. Die Kaiser Brauerei bietet eine breite Palette an traditionellen Bieren an, aber das Export ist das einzige Produkt mit einer Jahreszahl im Namen. Diese Biersorte verbindet man ja eher mit dem Ruhrgebiet, ein Export aus dem Württembergischen macht also schonmal an sich neugierig.


Gleich beim Öffnen entweicht ein angenehmer würziger Duft, der sofort Lust auf das Bier macht. Es handelt sich um ein äußerst klares Bier mit der typischen goldig-roten Exportbierfarbe, in dem sich wenig sichtbarer Blubber (aka „Perlage“) zeigt. Entsprechend gibt es auch nur eine sehr geringe Schaumentwicklung, aus der sich beim Drehen des Glases eine niedrige, massive aber sehr flüchtige Krone schlagen lässt. Wenn das Bier im Glas zur Ruhe kommt, entwickelt sich ein muffiger Duft.


Geislingen an der Steige liegt im Osten Baden-Württembergs und somit an der bayerischen Ostgrenze. Mit der Entscheidung für die Hopfensorten Hallerthauer Mittelfrüh und Hallerthauer Perle hat sich die Kaiser Brauerei also quasi regional orientiert. Entscheidender für den Geschmack des Bieres ist aber die durchsetzungsstarke Malznote, aus der sich im Zusammenspiel mit dem sehr zurückhaltenden Blubber das typische Export-Geschmackserlebnis ergibt. Wenn man dem Bier etwas Zeit im Glas gibt, tritt zudem die für diese Sorte typische malzige Süße hervor. Das Export 1881 hat dabei noch einen sehr angenehmen bitter-erfrischenden Nachgeschmack, der eindeutig Appetit auf mehr macht.