Adventskalender: Klosterbrauerei Furth Hell

In der guten Tradtion der Craft Beer-Adventskalender testen wir jeden Tag ein Bier aus eben einem solchen Adventskalender. Damit wir nicht spoilern immer um einen Tag versetzt. Heute: Kalea Adventskalender 2024 Deutschland Edition

Klosterbiere sind üblicherweise schwer und dunkel wie die Kutten der Benediktiner. Aus der Klosterbrauerei Furth kommt allerdings ein Helles – kann es überzeugen?

Die Gründung der Klosterbrauerei Furth datiert laut Etikett auf 1621. Zu der Zeit gab es hier allerdings noch kein Kloster und die Braustätte gehörte zu einem Schloss, in dem über die Jahrhunderte einige bayrische Adelsfamilien residierten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Furth ein Kloster der sogenannten „Schulbrüder“, ein katholischer Orden reisefreudiger Schlauberger, die sich insbesondere der Bildung verschrieben hatten. Diese übernahmen die Brauerei, eigneten sich mit viel Eifer die dafür notwendigen Kenntnisse an und führten die Klosterbrauerei Furth zur Blüte. In den Neunzigern wurde der Betrieb schließlich von einer Landshuter Brauerei übernommen,

Das Kloster Hell ist das Flaggschiff der kleinen und sortierten Produktpalette der Klosterbraurei Furth. Das Bier wurde im Jahr 2024 mit dem European Beer Star ausgezeichnet. Mit seinem schlichten, auf’s Wesentliche reduzierten, fast asketisch wirkenden Etikett weist es auf seine klösterliche Herkunft hin. Die Zutaten stammen aus kontrolliert biologischen Anbau. Gehopft wird es mit Produkten aus der Hallerthau – welche genau, erfährt man nicht. Beim Öffnen entströmt ein muffiger Geruch nach faulendem Heu und überreifen Früchten. Beim Einschenken wallt ein leicht gelblicher Schaum auf, der eine massive Krone formt und erfeulicherweise nur zögerlich vergeht.

Es ist ein herbes Bier mit Helles-typischen 5 % Alkohol, das aufgrund der großblubbrigen Perlage zunächst sogar leicht sperrig daherkommt. Wie beim Hellen erwartbar, ist es kein besonders bitteres Bier und im Abgang entsteht entsprechend kein erwähnenswerter Nachgeschmack. Während sich der Hopfen ganz entspannt im Hintergrund hält, kommt das Kloster Hell voll über das Malz und im weiteren Verlauf dringt sogar eine milde Süße durch. Daher: keine Scheu vor dem langsamen Trinkgenuss, denn die lebendige Perlage des Kloster Hell garantiert das Trinkvergnügen bis zum letzten Schluck. Allerdings kehrt beim Passieren der Neige der leicht faulige Geruch vom Beginn zurück.

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