Adventskalender: Rheder Husaren Rittmeister

In der guten Tradtion der Craft Beer-Adventskalender testen wir jeden Tag ein Bier aus eben einem solchen Adventskalender. Damit wir nicht spoilern, immer um einen Tag versetzt. Heute: Kalea Bier Kalender 2024 Edition Deutschland,

Die Husaren waren gefürchtet für ihre unvorhersehbaren tollkühnen Überfälle weit hinter den feindlichen Linien. Kann der Husaren Rittmeister von Rheder auch überraschen?

Die Dampfmaschine war nicht nur Antrieb sondern auch Symbol der Industrialisierung. So wurde es auch für Unternehmen, die zur Produktion nicht unbedingt einen Dampfantrieb benötigen, schick, sich mit einem solchen zu schmücken: ähnlich, wie es heutzutage mit Begriffen, wie „sustainable“ oder „digital“ ist. Entsprechend entstanden um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Deutschland zahlreiche „Dampfbrauereien“ – nicht zu verwechseln mit den Dampfbierbrauereien. Auch die ehrwürdige Brauerei auf dem ostwestfälischen Rittergut Rheder benannte sich entsprechend um in Gräflich von Mengersen’sche Dampfbrauerei Rheder, von Fans und Freunden kurz Schlossbrauerei Rheder genannt, Auch im Produktportfolio der Brauerei geht es familienbedingt historisierend zu. Neben dem etablierten Husarentrunk legen die adeligen Ostwestfalen hier ein Lager vor, das den ambitionierten Namen Husaren Rittmeister trägt.

Mit seiner kräftigen Färbung kann dieses großporig-schäumende Lager zunächst auch optisch schonmal überzeugen. Der reinweiße Schaum hat eine beständige Konsistenz, türmt sich zunächst hoch auf und lässt sich leicht und lange durch kurzes Schwenken wieder herstellen. Nicht allzu ehrgeizige 4,7% Alkohol können sich hinter den beiden phantasievoll kombinierten Hopfen Perle und Mandarina Bavaria zunächst gut verbergen. Bei einem grundsätzlichen wässrigen Gesamteindruck ist das kräftig-gelbe und klare Bier Im Antrunk leicht würzig. Unter stetigem Sprudeln einer feinen aber hartnäckigen Perlage verbreitet das äußerst milde Lager beim weiteren Genuss ebenso spannende wie auch leichte Citrus-Noten, die zwischen birnig und blutorangig changieren, wie die Husaren-Schwadron zwischen dem schützenden Unterholz und den gegnerischen Nachschublinien. Wenn der Hopfen vergeht, übernimmt das Malz mit einer süßlichen Würze, die allerdings rasch in eine salzige Bitterkeit übergeht.

Das Husaren Rittmeister behält seinen wässrigen Grundeindruck, auch wenn im späteren Verlauf das Malz durchdringt. Aber für Freunde von ausnehmend milden Bieren ist dieses Lager mit seiner interessanten geschmacklichen Wandelbarkeit und der steten Perlage, die bis zu letzten Schluck erfrischt, sicher eine gute Wahl.

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