Adventskalender: Implosion von To Øl

In der guten Tradtion der Craft Beer-Adventskalender testen wir an vielen Tagen ein Bier aus eben einem solchen Adventskalender. Heute: Beyond Beer / Brausturm – To Øl Implosion – 4. Dezember.

Heute kommt also To Øls Implosion – ein alkoholfreies Bier mit Himbeere und Holunder. Knallrot wie eine Limo aus den 70ern. Die erste Überraschung ist optisch: Das ist kein Bier-Getränk, das ist eher eine Farbexplosion. Das gilt für die Dose und für den Inhalt.

Der Schaum ist grobporig und wirkt synthetisch. Die Nase sagt sofort Bescheid: Das ist süßlich. Sehr süßlich. Nicht subtil, nicht elegant – sondern frontal. Bevor die erste Geschmacksknospe etwas verstanden hat, weiß die Nase bereits, was kommt.

Im Antrunk passiert dann das Merkwürdige: Die Hefe zeigt sich, versucht Bierrigkeit zu etablieren. Eine leichte Bitternote folgt. Das sind gute Ansätze. Aber dann – und hier wird es kritisch – kommt der Holunder und übernimmt die ganze Party. Bis zum Abgang ist nur noch Holunder. Süß, blumig, aufdringlich.

Das Ergebnis ist zu heftig – „Implosion“ passt da ganz gut. Es erinnert an eine Berliner Weiße, in die man rotem Sirup wie in den 70ern gegossen hat. Oder auch Bionade Holunder. Nichts davon gelungen, nichts davon wirklich schlecht – aber auch nichts, das funktioniert.

Würde ich es wiedertrinken? Eher nicht. An heißen Tagen könnte ich mir das vorstellen, wenn nichts anderes da wäre. To Øl kann bessere Dinge. Das hier ist ein gut gemeinter, aber nicht gelungener Versuch, Bier und Limonade zu versöhnen. Die beiden passen nicht zusammen. Jedenfalls nicht in dieser Form – denn andere bekommen das schon hin (kleiner Verweis auf einen der nächsten Beiträge).

Nach oben scrollen