Ausgerechnet in der Bierstadt München rebelliert die Crew dieses einfallsreichen Crafters seit 2010 gegen die Skepsis und Entrüstung der etablierten Branchenriesen. Mit der „Verfassung“ ihrer „Republik“ formulierten sie extra ein eigenes Manifest – ist ihr India Pale Ale auch ein Statement?
Mit Anbeginn der Craftbierkultur in den USA ging es den Beteiligten darum, „alte“ Bierstile aufzufinden und zu re-kultivieren. So lebte das India Pale Ale wieder auf, das als besonders stark gehopftes und alkoholhaltiges Bier rasch an Beliebtheit gewann. Mittlerweile gilt die Sorte als „das“ Craftbier und so ziemlich jeder Crafter hat ein IPA im Sortiment – bei nicht wenigen ist es sogar das Signature-Produkt. Das gilt auch für das Drunken Sailor von Crew Republic. Der Name leitet sich von der historischen Tatsache ab, dass diese Biersorte für die britischen Kolonialtruppen sowie die Kolonialverwaltung in Indien gedacht war und daher eine lange Seereise zu absolvieren hatte. Die konservierenden Eigenschaften von Hopfen und Alkohol waren hierbei ganz hilfreich.

Bei der Variante von Crew Republic handelt sich – wenig überraschend – um ein sonnengelbes trübes Bier mit einem leichten Orange-Stich. Der Schaum ist zunächst massiv, reduziert sich aber rasch und verbleibt dann als hartnäckiger dekorativer Flaum. Darüber verrichten die Hopfen Herkules, Cascade, Citra und Simcoe ihre segensreiche Arbeit: sie erzeugen ein kräftiges appetitliches Fruchtaroma mit leichtem Zitrus-Anklang. Beim Antrunk kommt dann sofort ein charakterstarker Malzgeschmack durch, der sich mit dem erwähnten Fruchtcocktail prima verträgt. Beides begleitet den Genießer dann bis sich der letzte Tropfen vom Dosenboden gelöst hat.
Trotz des rebellischen Ansatzes der Jungs von Crew Republic haben sie mit ihrem Drunken Sailor ein sehr ausgewogenes Produkt geschaffen. Die 6,4% tun ihr Übriges zu einer Geschmacks-Odysse, von der man gar nicht mehr zurückkommen will. An diesem mehrfach ausgezeichneten IPA kann man einfach nicht vorbeisegeln!