Gose von Barbarossa I am

Bereits im ersten Semester lernt der angehende Hamburger Historiker, dass es sich bei dem berühmten „Barbarossa-Freibrief“, auf den sich diese Biermarke bezieht, um eine Fälschung handelt – macht Barbarossa I am bei dieser Gose dennoch alles richtig?

DIe Geschichte der Braumarke Barbarossa I am ist ebenso kurz wie spektakulär. Ursprünglich war die Hamburger Firma Grainli ausschießlich mit dem Vertrieb von Saatgut, Gemüse und Tierfutter beschäftigt. Angesichts der zunehmend an Tempo gewinnenden Craftbier-Szene springen die Gründer dann auf den Trend an und nehmen hierfür benötigte Grundstoffe in ihr Sortiment auf. Bald entwickelt sich die Idee, einmal selbst die Bestandteile zusammenzumischen und schon war im Jahr 2023 das erste selbstproduzierte Bier entstanden und die Marke Barbarossa I am war geboren. Eine Besonderheit der in den Niederlanden produzerten Biere ist die Fasslagerung, woraus nicht nur ein besonderer Geschmack sondern auch ein nicht minder besonderer Preis resultiert.

Entsprechend enthält das sehr kunstvoll designte und auch bereits prämierte Flaschenetikett eine Widmung an den „Cooper“, also den Küfer, dessen Fässer seit jeher das Bier erst möglich machen. Eine weitere dort aufgeführte Info führt dann direkt in das Geschmackserlebnis ein: die Gose von Barbarossa I am enthält Salz und Gluten. Letzteres schmeckt man nicht, ersteres wohl und das gibt dem leicht säuerlichen Bier einen vollen und fast erdigen Geschmack, der lange in Erinnnerung bleibt.

Die reiche Kaiserpfalz Goslar garantierte mit dem Rammelsberger Slberabbau einen steten Zufluss an Wohlstand und war dem streitbaren Herzog Heinrich sehr willkommen, als ihn Kaiser Barbarossa damit belehnte. Als das Verhältnis der beiden abkühlte, entbrannte wiederholt Streit um die Stadt, in der lange nach dem Tod von Herzog und Kaiser die Gose entwickelt wurde – etwa um 1300, also zu der Zeit, in der man interessanterweise auch die Entstehung der besagten „Freibrief“-Fälschung datiert. Wenn das tatsächlich ein Zufall sein sollte, so schmeckt er zumindest wunderbar.

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