In der guten Tradtion der Craft Beer-Adventskalender testen wir jeden Tag ein Bier aus eben einem solchen Adventskalender. Damit wir nicht spoilern, immer um einen oder mehrere Tage versetzt. Heute: Kalea Adventskalender 2024 Deutschland Edition.
Die „Woidlerei“ führt Brauer aus dem bayrischen Wald (= Woid) zusammen, um kooperativ besondere Biere zu produzieren. J. B. Falter hat sich entschlossen, seinen diesjährigen Beitrag sogar in’s Sortiment aufzunehmen – eine gute Idee?
J. B. Falter ist eine mittelgroße Brauerei aus Regen im Bayrischen Wald, die besonderen Wert auf handwerkliche Braukunst legt und sich in der „Woidlerei“ engagiert. Diese Kooperation verschiedener Brauer, die im Woid, also im Bayrischen Wald, ansässig sind, bezieht sich angeblich auf eine alte Tradition. Die J. B. Falter Brauerei ist Gründungsmitglied der jungen Initiative und legt unter dem Label „Woidlerei“ in diesem Jahr ein starkes Dunkel auf.

Beim Einschenken – und ein Glas ist bei einem malzlastigen Bier immer angeraten – bildet sich über dem rötlichen und klaren Bier ein leckerer cremiger Schaum von dezenter Karamellfarbe. Darüber schwebt ein süßlicher und brotiger Duft, der an den Geschmack eines gut zerkauten knackfrischen Weizenbrötchens erinnert. Das Falter Dunkel ist ein erfreulich vollmundiges Bier, brotig im Antrunk, sprizig im Gaumen und mit einer herben Frische im Abgang. Der Schaum lässt zwar rasch nach, lässt sich aber mit einem leichten Schwenk bis zur bitteren Neige – und bitter ist sie – rasch wieder herstellen. Es lohnt sich, dem Falter Dunkel beim Trinken etwas Zeit zu geben, denn schon nach zwei oder drei Grad Erwärmung kommen die interessanten röstigen Malznoten ganz nach vorne. Die spannenden Aromen verbreiten sich mit dem vollmundigen Bier erwartungsgemäß im gesamten Mund. Ergebnis: süßliches Kitzeln auf der Zungenspitze, honigartiges Kleben in den Wangen und milder Lakritzsirup am Gaumen – ein Bier zum Verlieben.
Bisher ist das Projekt „Woidlerei“ noch klein, aber wenn man mal einen kleinen Blick nach Norden wirft, kann man womöglich mit einer großen Zukunft rechnen. Geneigte Leser unseres Blogs kennen ja wahrscheinlich den erfolgreichen Hamburger Senatsbock, für den sich in jedem Jahr mehrere Hamburger Brauereien zusammentun. Angeblich ist auch die „Woidlerei“ bereits auf sechs Brauereien angewachsen und ein gemeinsamer Six-Pack geplant – es wäre doch klasse, wenn sich dieser Gedanke auch im dunklen Bayrischen Wald durchsetzt.